Eric Kim ist wohl einer der einflussreichsten Blogger zum Thema (Street)-Fotografie weltweit. Der aus Korea stammende Kalifornier betreibt schon seit vielen Jahren einen blog, der so unglaublich viel frei zugänglichen content zum Thema enthält, dass man immer wieder Neues entdecken kann. Er war es auch, der mein Interesse an street geweckt hatte. Insofern ist er mit Sicherheit eine meiner wichtigsten Inspirationsquellen. Das liegt natürlich auch an seiner sympathischen, freundlichen und unaufgeregt bescheidenen Art. Ich mag den Typ einfach!
Sein blog ist so vielfältig, dort kann man nicht nur Artikel zu vielen wichtigen (Unter)-Themen der (Street)-Fotografie finden. So gibt es content zum Bildaufbau, zu Herangehensweisen großer Street-Fotografen, zu ihren Arbeits- und Sichtweisen, zur eigenen Motivation, zum Equipment, zur Kreativität oder zum ZEN! Aber auch Gedanken zur Philosophie, zur Gesundheit oder zur Kunst im Allgemeinen finden sich dort. Dazu sind seine Artikel, wenn auch auf Englisch, doch so "einfach" geschrieben, dass es auch als Nicht-Muttersprachler Freude macht, darin zu stöbern.
Zusätzlich zu seinem blog gibt er mittlerweile weltweit workshops, postet auf seinem you-tube-channel, vermarktet eigene Artikel wie z.B. wrist straps und ist auf den meisten anderen social-media-Kanälen wie facebook oder instagram präsent. Auch ein Buch in deutscher Sprache gibt es von ihm: Straßenfotografie: 50 Tipps für den schnellen Einstieg. Soviel publicity fördert natürlich auch Kritiker zutage, von denen es mittlerweile nicht wenige gibt. Sie monieren, dass Erics eigentlicher content, seine Fotos, durch seine Aktivitäten doch sehr stark an Qualität eingebüßt hat und er sich zu stark vom Kommerz leiten lässt. Nun ja, viel Feind - viel Ehr. Meine Meinung.
Seine Art zu fotografieren ähnelt der von Bruce Gilden oder Thomas Leuthard, die wirklich sehr nah an ihre Motive rangehen und dabei auch noch (Gilden) mit Blitz arbeiten. Diese Art der Streetfotografie kann sehr spannend sein, ich persönlich würde so nicht arbeiten wollen. Mir wäre das zu konfrontativ und zu wenig subtil, auch wenn ich die Qualität der Fotos und die Intention dahinter verstehen kann. Viele seiner Fotos finde ich nach wie vor sehr gut.
Es sind aber gar nicht unbedingt seine Fotos, die mich in erster Linie interessieren. Es ist vielmehr seine Analyse von Fotos und seine vielfältigen Tipps. Er kann sehr gut erklären, was ein gutes Foto ausmacht und veranschaulicht das auch eingängig. Dabei benutzt er Einfärbungen und nachträglich hinzugefügte Zeichnungen um zum Beispiel führende Linien, Kompositions-elemente oder Juxtapositions zu zeigen.
Zur Kompositionslehre hat er beispielsweise nicht nur einen Beitrag geschrieben, sondern gleich mehrere. Und wenn man einen Artikel ließt, gibt es immer gleich mehrere Verlinkungen zu anderen passenden Themen. Und nochmal - das alles für lau. Bevor man anfängt, sich Bücher zu kaufen, hat man hier also schon mal ein seeehr weites Feld an Infos, Tipps und Hintergrundwissen.
Also, wer ihn noch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen und bei ihm vorbeischauen!
liebe Grüße
eurer Holger
Comments